Literatur und strukturelle Dissoziation

Psychotraumatologische Perspektiven auf die frühe Erinnerungsliteratur zum KZ Flossenbürg

Autor/innen

  • Isabella von Treskow

DOI:

https://doi.org/10.5283/bidw.v28i39.100

Schlagworte:

Psychotraumatologie, Flossenbürg, Konzentrationslager, Erinnerungsliteratur, Romanistik, NS-Verbrechen, Didaktik, Geschichtsunterricht, Französischunterricht

Abstract

2007 wurde mit der Einrichtung der neuen Dauerausstellung zum Konzentrationslager Flossenbürg, durch Archiv und Bibliothek ein Zugriff auf Material und Literatur möglich, der Langzeituntersuchungen erheblich begünstigt. Unbekannte Quellen sind jetzt zugänglich, darunter zahlreiche deutsche und französische ab 1945 vormals Internierter. Die vergleichende Analyse kann durch Einbeziehen neuerer psychotraumatologischer Kenntnisse das Verständnis für ihre spezifische Machart und die disparaten Reaktionen darauf in einer Weise erhellen, die für die literarische Kommunikation von NS-Verbrechen generell von Bedeutung ist. Hannah Arendt war von der »Klaglosigkeit«, ja »Kommunikationslosigkeit« der frühen Berichte irritiert, generell aber lobt man just ihren dokumentarischen Charakter. Diese Ambivalenz geht auf Konstellationen zurück, die sich durch die Traumatisierung derer, die aus der Flossenbürger Lagerhaft, die vom Rand des »Tals des Todes« zurückkehrten, wie durch die kulturellen Rahmenbedingungen erklärenlassen – und diese betreffen auch die aktuelle Rezeption.

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Veröffentlicht

2019-05-22