Der Fußabdruck Jesu

Materiale Kultur, apokryphe Literatur und christliche Theologie

Autor/innen

  • Andreas Merkt

DOI:

https://doi.org/10.5283/bidw.v29i41.142

Schlagworte:

Apokryphen, Materiale Kultur, Katholische Theologie, Apokryphe Traditionen, Material Turn, Hyper-Ikone, Emblematik

Abstract

Vor gut fünfzig Jahren entstand der wohl berühmteste Fußabdruck. Neil Armstrong hat ihn auf dem Mond hinterlassen und die pathetischen Worte hinzugefügt: »Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit.« Weniger bekannt ist die subtile Kritik, die der zweite Mann auf dem Mond, der bekennende Freimaurer Buzz Aldrin, an diesen Worten angebracht hat. In seiner Autobiographie zitiert er den Begründer der Tiefenpsychologie Carl Gustav Jung: »Raumflüge sind lediglich ein Entrinnen, eine Flucht vor sich selbst; es ist ja so viel leichter, den Mars oder den Mond zu erreichen, als das eigene Wesen zu erkennen. « Auch wenn Aldrin, dem man das Privileg des ersten Schrittes auf dem Mond verweigert hatte und der deshalb zeitlebens auf Armstrong neidisch war, die Bedeutung des Fußabdrucks relativiert, wird solchen Spuren immer wieder eine emblematische Bedeutung zugesprochen. Als Zeichen, das eine vergangene Anwesenheit bezeugt. Als Symbol für ein besonderes Ereignis. Oder aber als Erkennungszeichen für eine Person, für die Identität eines Individuums. Neugeborenen wird ein Fußabdruck genommen, um sie zu identifizieren. Gelegentlich kommt Fußspuren sogar eine religiöse Bedeutung zu.

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Veröffentlicht

2020-08-04