Politik macht Kleidung?

Inhalte und Motivationen spätmittelalterlicher Kleiderordnungen

Autor/innen

  • Melanie Burgemeister

DOI:

https://doi.org/10.5283/bidw.v26i35/36.7

Schlagworte:

Kulturwissenschaft, Politik, Kleidung, Kleiderordnungen

Abstract

Kleidung ist ein wichtiges gesellschaftliches Ausdrucksmittel. Die Möglichkeit, sich über sie zu präsentieren, ist dabei oftmals wichtiger als die Bedeckung und der Schutz des eigenen Körpers es sind. Mit Kleidung können durch Symbole, Trageweisen und Materialien gezielt Zeichen an die Umwelt übermittelt werden. Diese ‚nonverbale‘ Kleidersprache war jedoch nicht immer frei nutzbar. Über Jahrhunderte regelten Gesetze, was die Menschen tragen durften. Auch gegenwärtig wird Kleidung und die damit verbundene ‚angemessene‘ Bedeckung des Körpers wieder politisch verhandelt. Damit widmet sich die Diskussion um ein Verhüllungsverbot einem Problemfeld, das bereits im Spätmittelalter nachweisbar ist. Die Gründe für die gesetzliche Begrenzung der Kleidung in der Vergangenheit wurden in der Forschung oft auf die Sicherung etablierter Standesgrenzen reduziert. Doch betrachtet man die zahlreichen Detailregulierungen der Ordnungen in ihrem jeweiligen Kontext, so ist diese monokausale Antwort unbefriedigend. Gerade sittlich-religiöse Vorschriften in den Kleiderordnungen belegen eine andere Ausrichtung. Es stellt sich somit die Frage, welche Motivationen hinter diesen Gesetzen standen und was sie für die Betroffenen bedeuteten: eine Form der Disziplinierung von oben oder eine Anleitung, die Orientierung in einer sich wandelnden Welt gab? Dabei ist nicht zuletzt auch das Aussehen der akzeptierten Kleidung am Ende des Mittelalters von Bedeutung. Der Erforschung dieses Themas widmet sich mein Promotionsvorhaben.

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Veröffentlicht

2018-04-24