Dramatische Vergegenwärtigung im öffentlichen Raum

Zur liturgischen Symbolik des Palmsonntags

Autor/innen

  • Harald Buchinger

DOI:

https://doi.org/10.5283/bidw.v25i33/34.68

Schlagworte:

Katholische Theologie, Liturgien, Palmsonntag, Prozessionen

Abstract

Die meisten Feste christlicher Liturgie verstehen sich als Vergegenwärtigung biblischer Geschichte. Es ist allerdings nicht selbstverständlich, dass dies in spielerischer Dramatisierung narrativer Texte geschieht. Das nach der Konstantinischen Wende aufblühende Pilgerwesen an die Heiligen Stätten in Jerusalem und Umgebung hat maßgeblich zu einer Spiritualität des Nachvollzugs „passend zu Zeit und Ort“ beigetragen. In der Performanz liturgischen Feierns wurden Chronologie und Topographie des biblischen Geschehens rasch auch andernorts repräsentiert. Mit ihrer öffentlichen Präsenz und ihrer reichen und überaus dynamischen Symbolik wurden die charakteristischen Feiern des liturgischen Jahres nicht nur gesellschaftlich relevant und kulturgeschichtlich produktiv; sie sind auch eine bevorzugte Quelle liturgischer Theologie genauso wie ein Spiegel von Tendenzen populärer Praxis. Dabei ist häufig eine zunehmende Partikularisierung und Materialisierung der Frömmigkeit festzustellen. Neben dem städtischen Raum und den künstlerischen Ausdrucksformen stellen insbesondere die Prozessionsgesänge einen noch lange nicht gehobenen Schatz interdisziplinärer Forschung dar, die an der Universität Regensburg lange Traditionund im Forum Mittelalter einen privilegierten Kontext hat.

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Veröffentlicht

2018-06-18