Stickoxide können auch anders
Therapeutische Möglichkeiten von Stickstoffmonoxid bei Nierenerkrankungen
DOI:
https://doi.org/10.5283/bidw.v26i35/36.15Schlagworte:
Pharmazie, Stickoxide, Therapie, Nieren, NierenerkrankungenAbstract
Die Emission von gesundheitsgefährdenden Stickoxiden wird derzeit stark diskutiert. Jedoch ist für Stickstoffmonoxid (NO) eine physiologische und therapeutische Rolle seit Längerem bekannt, z. B. bei der Behandlung der Angina pectoris. Für die Aufklärung der kardiovaskulären Funktion von NO wurde 1998 der Nobelpreis an Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad verliehen. NO könnte bei vielen weiteren Erkrankungen von therapeutischem Nutzen sein. Für die Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen (chronic kidney disease, CKD) gibt es bisher wenige therapeutische Ansatzpunkte. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass NO und seine Signalmoleküle bei CKD ein pharmakologisches Potential haben. In unserer Arbeitsgruppe analysieren wir diesbezüglich sowohl physiologische als auch therapeutische Aspekte von NO und seiner Signalkaskade. Dabei haben sich Stimulatoren der NO-abhängigen löslichen Guanylylzyklasen (sGC), die die Bildung des „Second Messengers“ zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) induzieren, Hemmstoffe von cGMP-abbauenden Enzymen z. B. der Phosphodiesteras 5 (PDE5) und Serelaxin – die rekombinante Form des Schwangerschaftshormons Relaxin – als pharmakologische Möglichkeiten ergeben. Damit können möglicherweise CKD wie z. B. Niereninsuffizienz und diabetische Nephropathie behandelt werden.