Unschönes aus Hellas

Gewalt zwischen Norm und Exzess in der griechischen Antike

Autor/innen

  • Georg Rechenauer Universität Regensburg

DOI:

https://doi.org/10.5283/bidw.v28i40.131

Schlagworte:

Antike, Griechenland, Gewalt, Herrschaft

Abstract

Unser Verhältnis zur Welt der antiken Griechen ist seit dem Klassizismus latent von einem unreflektierten Vorurteil durchzogen, worin Hellas als Ideal des Schönen, Wahren und Guten firmiert. In diesem Bild erfährt der kulturelle Kosmos der Griechen eine regelrechte Metamorphose in ein Paradies menschlichen Daseins, dessen Bewohner als Begründer von Humanität und Kultur nach Winckelmanns bekannter Formel ein Leben in Hingabe an »edle Einfalt und stille Größe« führten. In hell leuchtendem Licht ersteht hier eine Welt, erfüllt von Ruhe, Klarheit und Wärme, die zum naiv verklärenden Gegenentwurf zum harten Militarismus Roms und seiner imperialistischen Herrschaftsideologie avancieren konnte. Dem genaueren Blick freilich kann solche Schönfärberei nicht standhalten, zumal viele Quellen von ganz andersartiger Härte und Rohheit des damaligen Lebens zeugen. Friedrich Nietzsche war einer der ersten, der den Schleier idealistischen Verbrämung von der griechischen Welt wegzog, um auch deren Schattenseiten sichtbar zu machen.

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Veröffentlicht

2019-10-21